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Religiöser Geist
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Mit einem religiösen Geist leben mehr Leute als wir denken. Sie oder du würden es aber nicht unbedingt so sehen. Religiös ist auch nicht unbedingt ein schlechtes Wort, aber hier wird es in dem Sinne benutzt, dass es Distanz zum lebendigen Gott ausdrückt. Jeder von uns fällt immer wieder in diese Distanz zurück und kann aber auch immer wieder heraus kommen. In deiner Beziehung zu Gott ist prinzipiell mehr möglich als du es bisher erlebt hast.
Wie gesagt neigt der Mensch allgemein zur Religiosität. Entweder versteckt er sich vor Gott wie Adam, oder er schickt Mose zur Begegnung mit Gott so wie das Volk Israel, oder er fühlt sich gut und gerecht über seine eigenen Werke so wie die Pharisäer. Er fühlt sich gut und sicher, wenn er bestimmte Regeln oder Rituale einhalten kann, nicht zuletzt, um einen Weg zu finden, der die Rettung in den Himmel sicher stellen soll.

Extrem religiös sind alle Religionen mit bestimmten Ritualen und Selbsterlösungspraktiken und im christlichen Umfeld auch die Sekten. Es gibt christliche Gemeinschaften, die nicht unbedingt als Sekten einzuordnen sind, aber einige Züge in dieser Richtung haben. Religiosität kann immer wieder auch in jeder Kirche auftreten, oder in Teilen einer Kirche, je nachdem, zu welchen Überzeugungen die Menschen dort kommen und unter welchem Geist sie ihre Meinungen vertreten. Echte Nachfolge Jesu ist manchmal von religiös gefärbtem Glauben kaum zu unterscheiden.
Religiosität tritt überall dort auf, wo zusätzliche Elemente und besondere Regeln die Frömmigkeit aufwerten sollen. Zu prüfen ist immer, ob diese Elemente uns in unserem Weg zu Gott frei setzen oder einengen und gefangen nehmen.


Sekten und Gemeinschaften mit sektiererischen Zügen
Wenn wir die Kennzeichen von Sekten anschauen, wird uns deutlich, wie der religiöse Geist wirkt. In unterschiedlichen Gemeinschaften kann von diesen Punkten mehr oder weniger vorhanden sein:
-    Sonderlehren / etwas Besonderes erfüllen
-    Absonderung
-    allein selig machend / heiliger als andere
-    Gebundenheit
-    finanzielle Bindung
-    Kontrolle
-    Abhängigkeit von Personen
-    starkes Sendungsbewusstsein
-    Lähmung des eigenen Denkens
-    Gesetzlichkeit
-    Unklarheit und Beiwerk
-    Stolz

Sonderlehren / etwas Besonderes erfüllen
Viele christliche Gemeinschaften glauben an Jesus, an das Kreuz und die Auferstehung und die Kraft des Heiligen Geistes. Sie üben auch die Gnadengaben aus und pflegen das persönliche Gebet und Reden mit Gott. Und doch gibt es vielleicht Elemente, die so überbetont werden, dass sie zu einer religiösen Pflicht und Bindung führen, oder es gibt tatsächlich Schriftstücke oder Propheten, die als eine Erweiterung zum Wort Gottes akzeptiert werden und eine Abhängigkeit von ihren Inhalten erzeugen. Typisch sind Sekten, die von den besonderen Offenbarungen eines Apostels leben oder die sich an besondere Auslegungen der Bibel halten, mehr als an die Bibel an sich. Im Extremfall wird die Bibel sogar umgeschrieben. Die Veränderungen sind oft nur geringfügig, wie z. B. bei den sog. Zeugen Jehovas und daher vom Original kaum zu unterscheiden. Deutlich satanisch sind Sekten, die leugnen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
Besondere Lehren oder Auslegungen der Bibel können dazu führen, dass man sich von der eigentlichen Bedeutung des Wortes Gottes entfernt. Oftmals findet dies im Bereich der Endzeitlehre statt, aber es betrifft auch ganz praktische Fragen, zum Beispiel, wie man sich kleiden oder was man nicht essen soll. Sonderlehren können daher rühren, dass die Bibel sehr einseitig oder auch zu eigenen Zwecken interpretiert wird.
Manche Gemeinschaften sind nicht so extrem wie Sekten. Sie haben einfach nur besondere Programme, die man durchlaufen muss, um dazu zu gehören. Das Problem sind dabei nicht die Programme, die durchaus im Glaubensleben hilfreich sein können, sondern die Überbetonung, die darauf liegt. Wenn es besondere Handlungen braucht, um einer Gemeinschaft beizutreten, hat dies sektiererische Züge. Dies kann sein: Einen Mitgliedsbogen ausfüllen, der bestimmte Verpflichtungen enthält; eine bestimmte Lehre unterschreiben; eine Taufe auf den Namen der Gemeinschaft ausführen; der Zwang zu bestimmten Ritualen; die Pflicht, sein ganzes Leben offen zu legen usw.

Absonderung
Aufgrund der Sonderlehren und des Besonderen erfolgt die Absonderung. Mitglieder einer Sekte oder sektiererischen Gemeinschaft meiden die geistliche Gemeinschaft mit anderen Kirchen oder Gemeinschaften. Mit anderen Christen als Menschen Kontakt zu haben, ist kein Problem, denn es wäre ja im Alltag auch gar nicht anders möglich. Als geistliche Gemeinschaft jedoch bewegt man sich nur unter Seinesgleichen. Dadurch ist natürlich die Chance, das vielfältige Wirken Gottes, seinen Reichtum der Gemeinden und die Chance, den eigenen Horizont zu erweitern, enorm eingeschränkt. Manche Sekten verbieten ihren Mitgliedern den Besuch anderer Kirchen.
Die Qualität der eigenen Gemeinschaft wird mit Überhöhung gesehen, quasi als ein Ort, an dem man beste und intensivste Seligkeit erleben kann. Nicht die guten Aspekte der Gemeinschaft sind dabei das Problem, sondern die überhöhte Sichtweise.

Allein selig machend / heiliger als andere
Menschen in abgesonderten Gemeinschaften meinen, dass sie den wahren Glauben leben und neigen im Extremfall dazu, anderen Christen den Glauben abzusprechen. Sie leben in einer hingegebenen Nachfolge. Eventuell denken sie sogar, dass nur sie „in den Himmel kommen“, die anderen nicht. Damit ist natürlich das ganze Bild vom Leib Jesu „ver-rückt“. Am Ende steht die eigene Seligkeit auch in der Priorität höher als der hingegebene Dienst am Menschen und dem Gewinnen der Unerretteten für Gottes Reich. Zufriedenheit entsteht nur, wenn man Mitglieder für den eigenen Kreis gewinnen kann und dadurch sein eigenes System bestätigt sieht. Menschen zu dienen und sie dann trotzdem ihre eigenen Wege gehen zu lassen funktioniert schlecht in einer Sekte. Von den Mitgliedern wird absolut korrektes, heiliges Verhalten verlangt.
Auch hier besteht wieder der Unterschied: Halte ich mich für besser und heiliger als die anderen, oder erkenne ich, wie Gott in allen Christen und Kirchen wirkt? Kann ich die anderen schätzen und auch etwas von ihnen empfangen, oder glaube ich eigentlich, dass die anderen wenig Ahnung haben? Wie gehe ich mit Unvollkommenheit und Schwäche in der Kirche um?

Gebundenheit
Je religiöser eine Sekte ist, desto weniger Freiheit haben die Mitglieder, wieder auszutreten und weg zu gehen. Sie bekommen Druck, wenn sie sich lösen wollen, es wird ihnen ein schlechtes Gewissen gemacht, man sagt ihnen, sie seien vom Glauben abgefallen. Meist findet diese Gebundenheit auf subtilere Weise statt, so dass die Mitglieder selber der Überzeugung sind, dass sie in der Sekte bleiben müssen. Den Unsicheren und Schwachen gelingt es kaum, aus einer Sekte auszutreten. In der Abhängigkeit fühlen sie sich außerdem sicherer als wenn sie alles selber abwägen und prüfen müssten.

Finanzielle Bindung
Manche Sekten verlangen auch finanzielle Verpflichtungen. Geld ins Reich Gottes zu geben findet dann nicht mehr freiwillig statt.
Freiwillig heißt: Ich kann Geld spenden wann ich will, wohin ich will und wie viel ich will. Wenn ich bestimmte Beträge für Seminare oder Konferenzen ausgebe, hat das gar nichts damit zu tun, welche geistlichen Dienste ich von anderen in Anspruch nehme. Ein bestimmter Geldbetrag ist nie an eine bestimmte geistliche Handlung gebunden. Die Gaben Gottes sind nicht mit Geld bezahlbar.
In einer Sekte jedoch kann es sein, dass bestimmte geistliche Segnungen nur in Zusammenhang mit bestimmten Geldbeträgen erlangbar sind.

Kontrolle
In Sekten werden die Mitglieder eher kontrolliert als dass ihnen selbstlos gedient wird. Manche Sekten verlangen, dass die Mitglieder ihr ganzes Leben offen legen oder gar vor einer Gruppe über intime Dinge Buße tun. Vielleicht werden sie ausgefragt und sollen über Dinge reden, wozu sie eigentlich gar nicht bereit sind.

Abhängigkeit von Personen
Mitglieder einer Sekte hängen sich gerne an eine Führungsperson. Sie vertrauen ihr am Ende mehr als sich selbst und dem Wort Gottes. Führungspersonen werden oft in besonderer Weise verehrt. Die Führungsperson wiederum möchte gerne Menschen an sich binden und von sich abhängig machen. Sie möchte auch vermeiden, dass die Mitglieder der Sekte sich noch von anderen beraten und beeinflussen lassen.
Bei den Mitgliedern besteht eine Bereitschaft, sich bevormunden zu lassen. Dahinter steht der Gedanke, dass man selber nicht die volle Verantwortung für sein Leben und Handeln trägt, sondern diese Verantwortung lieber einer anderen Person überlässt.
Manchmal umgeht man Beratung und Prüfung auch, indem man Gott vorschiebt: „Gott hat gesagt.“ Auch hier ist es wieder nur ein feiner Unterschied, ob man Gott wirklich sucht oder ob das Hören auf ihn vorwiegend vom eigenen Konzept gefärbt ist.
In der Beziehung zu Gott dem Vater sollten wir nicht nach Hörigkeit und Unterwürfigkeit handeln, sondern als ihm gleich Gesinnte. Gott akzeptiert unsere freien Entscheidungen.

Starkes Sendungsbewusstsein
Als Jünger Jesu sind wir immer auch Gesandte. Der Welt das Evangelium zu bringen ist ein biblischer Auftrag. Dabei ist es ganz wichtig, dass wir Menschen zu Jesus führen und nicht in erster Linie zu unserer Gemeinschaft. Wollen wir Menschen belehren oder sie zu Gott dem Vater bringen? Wie sieht unser Sendungsbewusstsein genau aus?
Gemeinschaften mit sektiererischen Zügen haben eine klare Vorstellung davon, wie Menschen gewonnen und aufgenommen werden sollen. Mitglieder einer Sekte wollen die anderen zur eigenen Wahrheit bekehren. Weil sie selber ein starkes Sendungsbewusstsein haben, sind sie nicht sehr offen für beratende oder korrigierende Stimmen von außen. Sie reden vor allem mit anderen, um ihre eigene Wahrheit zu betonen.
Die eigene Lehre wird oftmals sehr hervor gehoben und angepriesen. Es wirkt so, als würden die Mitglieder damit ihre Art zu glauben rechtfertigen.
„Apostel“, „Propheten“ oder Führer einer Sekte sind oft selbst ernannt und lassen keinen Bruderrat und kein „Mentoring“ zu, es sei denn, um sich nur im kleinen Kreis selbst zu bestätigen. Sie sehen sich oft als Propheten für alle, obwohl sie nicht überall als Propheten akzeptiert und aufgenommen werden.

Lähmung des eigenständigen Denkens
Am Ende der Absonderung und Abhängigkeiten in den sektiererischen Richtungen steht die Lähmung des eigenständigen Denkens. Je überzeugter Menschen von dem System ihrer Sekte sind und je mehr sie sich darauf einlassen, desto unflexibler werden sie. Wenn sie schließlich ihr ganzes Leben von einem Führer bzw. dem Geist einer Sekte kontrollieren lassen, sind bald alle ihre Gedanken und Gefühle darin gebunden. An solche Menschen kann man nur noch sehr schwer heran kommen.

Gesetzlichkeit
Ein Wort zur Gesetzlichkeit: Gesetzlichkeit ist in Gemeinden und Gemeinschaften noch viel mehr verbreitet als irgendwelche Sonderlehren. Gottes Gebote zu halten ist biblisch, und der Heiligung sollen wir nachjagen. Aber auch hier gibt es eine Neigung zur Überbetonung eines heiligen Lebens gegenüber der Freiheit der Kinder Gottes, die uns Jesus geschenkt hat. Freiheit der Kinder Gottes heißt: Ich bin frei vom Joch der Sünde und der Schuld, und der Heilige Geist befähigt mich zu einem heiligen Leben. Dabei setze ich nicht auf mich selber und mein eigenes Vollbringen, sondern ich merke, dass ich immer wieder an die Grenzen komme, um Gott zu gefallen. Die Buße und Umkehr kommt aus einem demütigen Herzen vor Gott und bleibt nicht eine rein äußerliche Handlung. Gott kann dann die Seele heilen, reinigen und ihr wohl tun.
In der Freiheit der Kinder Gottes halten wir Gottes Gebote freiwillig und gerne. In einer religiösen Haltung halten wir Gottes Gebote eher aus Angst und Pflichtgefühlen.
In der Gesetzlichkeit leben wir mit der Angst, dass etwas Unheiliges in uns hinein kommen könnte. Wir haben eventuell sogar Angst, dass wir unsere Errettung verlieren könnten oder dass wir die “harten“ Forderungen Jesu nicht erfüllen und von ihm nicht angenommen sind. In der Freiheit leben wir damit, dass wir uns vor Jesus mit nichts und wegen nichts schämen müssen. In einer großen Offenheit und Ehrlichkeit lassen wir ihn als den Heiligen in unser unheiliges Leben hinein kommen. Deshalb können auch wir inmitten einer unheiligen Umgebung dennoch heilig bleiben und leben.
In der Gesetzlichkeit betonen wir unsere Rechtgläubigkeit. Tatsächlich aber beinhaltet die Nachfolge Jesu viel mehr als das Halten von Geboten. Sie beinhaltet Handeln in Vollmacht, sie beinhaltet Hingabe, sie beinhaltet ein Herz für Menschen, gute Beziehungen und vieles mehr. Gottes Willen zu tun umfasst unser ganzes Wesen, zum Beispiel, wie wir auf sein Reden reagieren. Wenn wir gesetzlich sind, richtet sich unser Augenmerk eher auf Äußerlichkeiten und unser rechtes Tun. Als Kinder Gottes aber lassen wir unser Herz berühren und bestaunen IHN. In der Freiheit der Kinder Gottes schämen wir uns nicht wegen unserer und anderer Menschen Unvollkommenheiten, sondern setzen auf Gottes Annahme, Hilfe und die Gerechtigkeit, die er uns schenkt. In der Gesetzlichkeit versuchen wir, durch Einhalten der Regeln ein gutes Bild abzugeben. Entsprechende Erwartungen legen wir auch mit Nachdruck auf die anderen.
Einige Ansichten darüber, was man vor Gott tun oder lassen sollte, kommen aus einer einseitigen Auslegung der Schrift. Insgesamt sollten wir darauf achten, dass wir mit unserer Frömmigkeit Maß halten und nicht das Einhalten bestimmter Regeln oder bestimmte Überzeugungen höher stellen als die Liebe und Einheit mit Gott und dem Rest des Leibes Jesu. Jeder soll aus Überzeugung seinen Glauben leben und gestalten dürfen, und jeder soll Freiheit haben, von Gott selber zu hören. Diese Freiheit müssen wir uns gegenseitig gewähren, sonst kommt es zu Zertrennungen und Abspaltungen wegen oft unwesentlicher Meinungsverschiedenheiten.
Christen, die aus Überzeugung bestimmte Details in ihrem Glaubensleben umsetzen, sollten sich immer wieder darin prüfen lassen, ob sie richtig liegen. Meinungen über die rechte Frömmigkeit dürfen sich auch immer wieder einmal ändern! In der Regel würde sich kaum jemand selber als gesetzlich bezeichnen, nur die anderen sehen einen so. Man selber ist der Überzeugung, im Willen Gottes zu leben.

Unklarheit und Beiwerk
Jesus ist Licht und Wahrheit, und beides macht uns frei. Wenn wir mit Werkgerechtigkeit leben, mit Stolz, Macht, Religiosität oder Distanz zum sich offenbarenden Gott, und wenn wir dem prophetischen Geist widerstehen, dann bleiben Dinge in uns im Verborgenen. Wir selber haben keine Klarheit, schwimmen zwischen verschiedenen Meinungen und richten es uns lieber bequem ein. Gott lässt uns nicht im Ungewissen. Er zeigt uns, wie wir eindeutig gerettet werden können. Er redet nicht verwirrend. Und vor ihm dürfen wir offen und ehrlich sein, wir müssen ihm und uns nichts vormachen.
Wenn durch zusätzliche Lehren, Schriften oder religiöses Beiwerk ein Weg zur Seligkeit gefunden werden soll, wird das Evangelium verwässert.

Stolz
Der Stolz des Menschen ist immer wieder die Ursache für die Distanz zu Gott. Stolz heißt: Ich kann es selber und brauche Gott nicht. Der Stolze will von Gott unabhängig sein und sich auch von Menschen, zum Beispiel Glaubensgeschwistern ungern etwas sagen oder aufzeigen lassen. Er denkt, er wird nicht geliebt, wenn er „kritisiert“ wird. In biblischen Beziehungen ist aber das Gegenteil der Fall: Gerade weil Gott uns liebt, ermahnt er uns und zeigt uns auf, wo wir uns verändern sollen. In der biblischen Gemeinde ermahnen und erbauen sich die Geschwister gegenseitig – auch wenn sie in unterschiedlichen Kirchen sind.


Welche Menschen neigen dazu, sich Sekten oder sektenähnlichen Gemeinschaften anzuschließen?
Wenn Menschen ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung haben, finden sie in einer Sekte besondere Aufmerksamkeit. Sie genießen es, dass die Menschen und Leiter sich ihnen besonders zuwenden. Wenn sie dann auch noch das Gefühl haben, etwas Besonderes zu sein, weil die Gemeinschaft etwas Besonderes gegenüber herkömmlichen (unvollkommenen, „schwachen“) Gemeinden darstellt, ziehen sie ihren Selbstwert daraus. Sie überbrücken dadurch eventuell auch Unsicherheit, Ängste und Minderwertigkeit.
Der Hang zum Perfektionismus kann eine treibende Kraft sein, eine sektiererische Gemeinschaft aufzusuchen.
Viele Menschen, die seelisch verletzt sind, sondern sich lieber in einer bestimmten Gruppe ab, weil sie dort „endlich“ ihr Eigenes und Besseres ausleben können und sich in einem klar abgesteckten Rahmen sicher fühlen. Dort werden sie nicht mehr verletzt und kritisiert, wie es vielleicht früher der Fall war. Auf der anderen Seite sind sie bereit, besondere Dinge zu erfüllen und nach einem hohen Anspruch zu leben.
Von sektiererischen Gruppen sind auch Menschen angezogen, die ihre Identität suchen und finden wollen, und die auch ihre geistliche Identität finden wollen. Mit dem Wunsch, die Identität zu bekommen, suchen sie nach dem echten, richtigen Glauben und nach einer Gemeinschaft, die ihnen konkrete Richtungen gibt. In dieser Phase vertrauen sie sich eher einer Gruppe an, die ganz besonders auf den rechten Glauben achtet. Die Frage, ob diese Gruppe abgesondert lebt oder aber das Reich Gottes ganzheitlich versteht, ist dabei zweitrangig, solange die Gruppe zur eigenen Persönlichkeit passt. In einer sektiererischen Gemeinschaft kann man sich eher wohl fühlen, weil man dort gewisse Anforderungen und Herausforderungen nicht hat, mit denen man in der Vielfalt der christlichen Gemeinden konfrontiert werden würde.
Für Menschen, die etwas „Besseres“ sein wollen, kommen extravagante Programme und Glaubenssätze wie gerufen.

Menschen neigen dazu, sich Sekten anzuschließen:
-    wenn sie sich vor Verantwortung im Leben, auch geistlichen Leben scheuen
-    wenn sie der Realität aus dem Weg gehen wollen und sich mit ihren aktuellen Konflikten oder Nöten nicht auseinandersetzen wollen
-    wenn sie sich in ihrer Sehnsucht nach einer heilen Welt verlieren und sich in die Sekte „verlieben“
-    wenn sie leicht beeinflussbar sind und sich nicht ihre eigene Meinung bilden
-    wenn sie sich nicht um die Unterscheidung der Geister bemühen und wenn sie Heiligkeit und Okkultismus verwechseln
-    wenn sie sich von Versprechen blenden lassen und von der „Erleuchtung“ fasziniert sind, die in der Sekte vorhanden ist
-    wenn sie glauben, unabhängig und selbst bestimmt zu sein, in Wirklichkeit aber bereit sind, einer Autorität ungeprüft Gehorsam zu leisten
-    wenn sie sich für eine besondere Mission einsetzen wollen und der Menschheit zu Besserem verhelfen wollen
-    wenn sie auf Fragen zu Leben und Tod sichere Antworten haben wollen

Wovor warnt uns das Wort Gottes?
Paulus sagt es ganz deutlich: Wir sollen dem Erlösungswerk Jesu nichts hinzufügen und kein anderes Evangelium predigen.
In einer Sekte entsteht leicht der Druck, dass man nicht genug ist oder genug macht. Aber Jesus hat alles vollbracht. Die Bibel weist uns darauf hin, dass unser Fleisch immer wieder Schwierigkeiten machen wird, die Wege Gottes zu gehen. Daran sollen wir kontinuierlich arbeiten. Das Erfüllen eines Programms kann diese lebenslange Arbeit nicht ersetzen, und sie sieht auch für jeden Gläubigen immer wieder anders aus. Auch genügt es nicht, sich auf eine Taufe zu verlassen, um „in den Himmel zu kommen“. Die Taufe ist als Handlung ein Zeichen, aber geistlich soll sie täglich gelebt werden.
Die Offenbarung sagt ganz deutlich, dass mit ihr das Wort abgeschlossen ist und nichts mehr hinzugefügt und auch nichts weg genommen werden soll. Sie warnt ausdrücklich davor, das Evangelium zu verändern und warnt vor jedem antichristlichen Geist.

Warum sind "Religion" und "Gesetzlichkeit" so attraktiv?
Sie geben Form und Sicherheit, sie geben Sinn und Erklärung, sie sind konkret, und wir können uns durch sie selber bestätigen. Ein Leben nach „richtig und falsch“ ist für uns leichter und bequemer als den Willen Gottes in seiner ganzen Tiefe zu ergründen.
Aber: Gott ist nicht nur jemand, der Lohn und Strafen austeilt! Bei Gott geht es um viel mehr als nur um das Einhalten der Gebote.
In den Religionen und in der Einhaltung von Gesetzen und Ordnungen findet der Mensch Sinn und Erfüllung für sein Leben. Er findet darin Antworten auf die ungelösten Fragen des Lebens und des Todes. Dagegen steht die biblische Wahrheit, dass wir für und zu Jesus Christus hin geschaffen sind und nur durch sein Erlösungswerk am Kreuz in unsere eigentliche Bestimmung kommen können. Aus biblischer Sicht mündet jedes Umgehen des Kreuzes in Religion oder Gesetzlichkeit.

Eine religiöse Bindung kann bestehen:
-    wenn wir meinen, wir haben die Wahrheit schon gefunden und unsere Überzeugung für so absolut halten, dass wir nichts anderes mehr gelten lassen
-    wenn wir uns immer wieder selber rechtfertigen
-    wenn wir uns in erster Linie auf unser Programm verlassen
-    wenn wir uns empören, wenn andere unseren Glauben hinterfragen und kritisch beleuchten
-    wenn wir übermäßig bemüht und beschäftigt sind, etwas Bestimmtes zu vollbringen und einen besonderen Anspruch zu erfüllen oder eine besondere Leistung zu erbringen
-    wenn uns die Freude fehlt und wir uns nicht entspannen können
-    wenn wir ständig getrieben sind und die Ruhe Gottes nicht finden können
-    wenn wir übermäßig stolz auf unsere Erkenntnisse, unsere Gemeinde und unseren geistlichen Weg sind
-    wenn wir uns in unsere Sache und unsere Gruppe so zurück ziehen, dass wir uns innerlich von anderen abschotten und uns ihnen entziehen
-    wenn wir ein starkes „Schwarz–Weiß-Denken“ pflegen
-    wenn wir hinter allem dunkle Mächte und potenzielle Gefahren sehen
-    wenn wir Menschen, Dingen und Ritualen mehr Kraft zuschreiben als dem lebendigen Gott an sich

Der Begriff der Absonderung
Was ist der Unterschied zwischen der Absonderung einer Sekte und der biblischen Absonderung für Gott? Absonderung für Gott bedeutet, ganz für Gott da zu sein, für ihn heilig zu sein. In einer Sekte streben die Menschen nach Heiligung in der Weise, wie sie selber die Heiligung verstehen und definieren. Sie meiden den Kontakt mit der unheiligen Welt.
Insgesamt sollte geprüft werden
-    ob die Heiligung aus freien Stücken geschehen kann
-    ob die Inhalte der Heiligkeit wirklich biblisch und relevant sind
-    ob man sich wirklich individuell für Gott absondert oder ob man sich innerlich von Menschen und vom Leib Jesu distanziert
Das Wort Gottes sagt, dass wir keine Gemeinschaft mit dem Sünder und der Sünde haben sollen. Das bedeutet, dass wir uns nicht mit der Sünde verbinden oder eins machen sollen. Es heißt aber nicht, dass wir uns dem Sünder nicht zuwenden sollen, um ihn zu erreichen. Jesus ist in das Haus der Sünder eingekehrt, um dort zu wirken. Er hat Unheiliges und Unreines berührt, ohne selber unrein zu werden.


Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit
Der religiöse Geist führt immer zu einer Bindung an Regeln, an Menschen oder an bestimmte Handlungen und nimmt etwas von der Nähe zu Gott weg. Gottes Geist führt uns in die Freiheit. Freiheit heißt nicht, ohne die Gebote zu leben, sondern mit ihnen aufleben zu können und die Gebote zu lieben.
Der Geist Gottes treibt uns an:
-    zu guten Werken
-    zur Liebe, die nicht das Ihre sucht
-    zum Dienen
-    zum Wegschauen von uns selber: nicht wir stehen im Mittelpunkt, sondern Jesus
-    zum freudigen Geben
-    zur Nachfolge Jesu, zum hingegebenen Leben, zum Kampf gegen die Sünde, zum Überwinden durch des Lammes Blut
-    zur wahren Anbetung im Geist und in der Wahrheit

Gott ist immer wieder anders und immer wieder neu für uns - Gott ist unergründlich. Damit müssen wir rechnen. Oftmals erlebten die Jünger Jesu Folgendes: Sie meinten, sie hätten irgend etwas begriffen, aber dann sagte Jesus wieder etwas Anderes, etwas Neues, das sie weiter heraus forderte. So lernten sie ihn immer besser kennen, indem sie ihm immer weiter nachfolgten. Dasselbe stellen wir übrigens fest, wenn wir das Wort Gottes lesen: Es spricht immer wieder neu und ungewohnt zu uns. Jesus weist uns darauf hin, dass wir darauf achten sollen, was er ganz persönlich von uns möchte. Das ist wichtiger als uns Gedanken über andere zu machen.
Das Gesetz zeigt unsere Fehler auf, und es ist im Prinzip unmöglich, es zu halten. Aber Jesus befähigt uns dazu und schenkt uns durch seinen Kreuzestod erst einmal die Basis für eine Befreiung aus der verurteilenden Last des Gesetzes.
Wenn wir Gott lieben, werden wir danach trachten, nach seinem Willen zu leben, und er wird uns dabei helfen. Er gibt uns alles, was wir dafür brauchen, auch die Heilung unserer Wunden und Verletzungen.
Die Beziehung zu Gott und zu unserem Nächsten ist wichtiger als das bloße Einhalten des Gesetzes. Die Liebe hat viel weiter reichende Facetten als nur richtig oder falsch. Nicht umsonst ist das erste und wichtigste Gebot einfach erst einmal der Grundsatz, Gott und seinen Nächsten zu lieben.

„Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Der religiöse Geist ist ein schlauer Geist. Er will uns erzählen, dass wir schon in dieser Wahrheit sind. Wer nur nach Geboten und Dogmen lebt und sogar alles einhält, was Gott gesprochen hat, kommt ganz gut ohne Beziehung zu Jesus aus. Jesus will uns aber in eine tiefere Freiheit führen, und diese kommt nur, wenn wir die alte Starrheit verlassen.
Wenn wir uns mit unsern religiösen Regeln das ewige Leben absichern wollen, kann es passieren, dass diese nicht bezahlen. Allein das Blut Jesu bezahlt.
Es gibt Menschen, die tun im Namen des Herrn viele guten Dinge, sie treiben Dämonen aus und tun vieles, was Jesus tat. Jesus sagt dann: Ich kenne euch nicht. Wie schlimm für so jemand – er hat die ganze Zeit in Täuschung gelebt.
Religiosität heißt: Die Sache ist uns wichtiger als der Mensch. Wenn uns die Sache wichtiger ist, leben wir in Distanz zu Gott, denn Gott ist in der Gemeinschaft. Gott ist mitten unter uns, wenn wir in seinem Namen versammelt sind, wenn wir also in seinem Sinn Gemeinschaft üben. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter gingen der Priester und der Levit an dem Notleidenden vorüber. Sie versäumten es, die Beziehung zu dem Notleidenden herzustellen. Sicherlich waren sie tiefgläubige Menschen. Aber sie haben ihren Auftrag verpasst, sie sind starr auf ihrem Weg geblieben, aus welchen Gründen auch immer – sie können auf dem Weg zum Gottesdienst gewesen sein, wo sie ihren Glauben ausüben wollten. Sie haben ihr Mitleid und ihr Erbarmen kalt gestellt.


Kirchengeschichte, Erneuerung und Sektierertum
In wirkliche Sekten, also Sekten, die in der Öffentlichkeit einen Namen haben, treten vor allem Menschen ein, die schon bestimmte Voraussetzungen dafür haben. Dies sind entweder Lebenskrisen, verborgene Ängste oder der Hang zum Okkultismus und zum Außergewöhnlichen und Elitären.
Bei christlichen abgesonderten Kreisen sind die Hintergründe nicht so offensichtlich.
Zunächst sind viele Christen auf der Suche nach dem richtigen Glauben, einem biblischen Leben und der Heiligkeit. Sie wollen bewusst anders leben als die „alte“ Kirche, die viel falsch gemacht hat und falsch macht. Sie wollen im eigenen Glauben weiter kommen und wachsen. Dabei ist es ganz natürlich, dass dies vor allem in einem neuen Umfeld und mit den Personen geschehen kann, die dasselbe wollen. In dem „Kirchen-Setting“, in der man vorher war, ist dies oft nicht möglich. In dem neuen Umfeld gibt es neue Erfahrungen, neues Aufleben des Glaubens, neue Erkenntnisse und eine neue Nähe zu Gott. Die Wahrheit wird wieder klarer und das Wirken Gottes stärker und auch übernatürlich erfahren. Die Erneuerungen der Kirche und die Reformationen haben alle etwas in diesem Sinne bewirkt. Wichtige Glaubensinhalte wurden wieder entdeckt und unbiblische oder religiöse Praktiken korrigiert. Interessanterweise wurde jede neue Bewegung in der Kirchengeschichte regelmäßig als sektiererische Bewegung aufgefasst, oftmals als okkult angesehen („der Geist von unten“) oder als Abfall vom Glauben bewertet. Auch der Glaube des Paulus wurde vom Hohepriester als „Sekte der Nazarener“ (Apg 24, 5) bezeichnet. Immer wieder hat die herkömmliche Kirche die Vertreter des Neuen sogar heftig verfolgt.
Wo liegt nun der Unterschied, ob es sich um eine Erneuerungsbewegung handelt oder eine sektiererische Abspaltung mit bedenklichen Inhalten?
Wenn eine Bewegung die biblischen Inhalte neu entdeckt und damit neu auflebt, kann es passieren, dass sie darüber stolz wird. Es kann passieren, dass sie in manchen Aspekten sehr intensiv und überbetont lebt. Dies ist kein Problem, solange sie noch einen Blick dafür hat, dass die anderen auch Qualitäten haben und solange keine Überheblichkeit besteht. Es ist auch kein Problem, solange die Bereitschaft besteht, auch andere an dem Neuen teilhaben zu lassen und weiterhin von den anderen auch etwas zu lernen und zu empfangen.

Die Gefahr, sektiererisch zu sein oder zu werden besteht,
-    wenn man stolz ist
-    wenn man eine unversöhnte Haltung mit der herkömmlichen Kirche pflegt
-    wenn man zu sicher und überzeugt von sich selber ist
-    wenn man sich nur noch um sich selber dreht und selber bestätigt
-    wenn die persönliche Karriere wichtiger als das selbstlose Dienen ist
-    wenn Zusatzliteratur wichtiger wird als die Bibel an sich
-    wenn man seine Kontakte auf die Sekte beschränkt und frühere Kontakte vernachlässigt oder ganz abbricht
-    wenn man sich der Sache eindeutig und unflexibel verschreibt

Um in einer Erneuerungsbewegung und klaren Glaubensausrichtung für sich selbst zu leben, macht es durchaus Sinn, aus der alten Gemeinschaft weg zu gehen, wenn diese eindeutig gegen die eigene Überzeugung steht. Trotzdem ist es wichtig, diese nicht im Herzen zu verurteilen oder aus dem Grund der persönlichen Verletztheit auszutreten. Wenn wir die alte Kirche wegen ihrer Fehler richtend und verurteilend anschauen, stehen wir in Gefahr, dieselben Fehler auch zu tun. Stattdessen ist eine Haltung der Gnade sinnvoll, eine Einstellung zur Fürbitte und eine Dankbarkeit und Wertschätzung der alten Kirche gegenüber, trotz ihrer Fehler. Wir dürfen nie vergessen, dass wir ohne diese Kirche vor uns nicht zum Glauben gekommen wären. Wenn wir selber in Erweckung sind, ist das eine Gnade Gottes und womöglich die Frucht der Gebete von anderen!
Bewegungen, die bewusst biblischer und gehorsamer leben möchten als die herkömmliche Kirche, sind unerlässlich und immer wieder in der Kirchengeschichte dringend nötig. In diesen Bewegungen geschieht sehr viel Gutes, Biblisches und Heilbringendes. Die Früchte des Geistes sind durchaus sichtbar. Der einzige Punkt, der viel davon wegnimmt ist, wenn die Bewegungen der Meinung sind,
-    dass sie die einzig Richtigen sind und den wahren Glauben viel mehr leben als alle anderen
-    dass die herkömmliche Kirche nicht mehr reformiert und erneuert werden kann
-    dass nur sie selber die Lösung dafür haben
-    dass alle Kritik ihnen gegenüber als Verfolgung aufzufassen ist und nur bestätigt, dass sie echte Nachfolger Jesu sind
-    dass in der herkömmlichen Kirche eher die Gefahr besteht, dass dort falsche Geister am Wirken sind, als bei einem selbst


Freiheit der Kinder Gottes
Wenn wir aus religiösen Bindungen frei kommen wollen, sollten wir:
-    erkennen und bekennen, dass wir Sonderwege gegangen sind
-    über Stolz und Minderwertigkeit Buße tun
-    falsche Praktiken beenden und ihre Macht in uns widerrufen
-    uns Rat von „Außerhalb“ holen
-    das Wort Gottes neu und unvoreingenommen lesen
-    die Angst überwinden, mit der Sekte in Widerspruch zu kommen
-    bekennen, dass der Glaube an Jesus genügt, und dass die Werke aus dem Glauben kommen; dass die Werke an sich nicht die Auferstehung hervorbringen können – diese kommt durch den Willen und die Kraft Gottes
-    den Horizont weit halten und offen bleiben
-    nicht schlecht, verurteilend oder überheblich über die anderen außerhalb der eigenen Gruppe reden

Wir können uns fragen, welche Haltungen in unserem Leben vorherrschend sind:
-    Kommen wir aus einer Glaubensrichtung, die sehr streng ist oder die uns immer wieder Glaubens-„Ungewissheit“ vermittelt hat? (z. B. Calvinismus)
-    Leben wir mit Ängsten, dass wir unter einen unheiligen Einfluss kommen könnten, wenn wir mit bestimmten Dingen, Menschen oder Kirchen in Berührung kommen?
-    Sehen wir mehr Dämonen in allen Dingen um uns herum als dass wir diese Dinge als ein Geschenk Gottes und eine Bereicherung in unserem Leben ansehen können?
-    Denken wir, dass Gott sehr streng auf alles schaut, was wir tun, und ob wir die Regeln einhalten? ("Ich mach mal lieber, was er sagt.")
-    Haben wir Angst vor einem strafenden Gott und handeln lieber unterwürfig?
-    Haben wir einen starken Wunsch nach Sicherheit, die uns Regeln geben können?
-    Scheuen wir uns vor der Verantwortung, die wir selber für unsere Entscheidungen haben?

Jesus Christus ist gekommen, um uns in die Wahrheit zu führen, die uns frei macht. Er hat uns geliebt und angenommen, noch bevor wir etwas leisten konnten. Im Glauben zählt unser ganzes Leben, Sein und Denken, nicht nur, was wir im kirchlichen Zusammenhang tun. Ihm ist jeder Mensch auf dem Herzen. Er will nicht, dass wir in religiösen Systemen oder gar Sekten eingeengt oder gebunden sind, sondern als Kinder seines Reiches ganz frei, ganz geheilt und ganz geliebt leben können.



Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.

Jesaja 42, 6-7

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