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Einheit


Einheit ist ein wesentlicher Aspekt des Glaubens. Zuerst geht es um die Einheit mit Gott, die wir anstreben. So wie der Vater, der Sohn und der Heilige Geist eins sind, sollen auch wir mit Gott eins sein. Die Einheit besteht darin, eines Sinnes zu sein, in gleicher Absicht zu fühlen, zu denken und zu handeln. Einheit drückt sich darin aus, den anderen zu ehren und groß zu machen. Im praktischen Sinn bedeutet Einheit eine Zusammenarbeit, die dasselbe Ziel im Auge hat. Es ist eine Zusammenarbeit, die perfekt funktioniert und ineinander greift.
Die Einheit der Christen besteht zunächst darin, dass sie an denselben Herrn und Erlöser glauben. Alle, die sich von Gott angenommen wissen, sollten auch damit rechnen, dass sie in der Ewigkeit in einer perfekten Gemeinschaft zusammen sein können. Wenn die Gemeinschaft im jetzigen Leben nicht in dieser Perfektion möglich ist, liegt es in der Regel an fleischlichen Konzeptionen oder den unterschiedlichen Auslegungen des Wortes Gottes und wie es zu leben ist. Deshalb ist gelebte Einheit nur möglich, wo die Liebe regiert. Die Liebe kann akzeptieren, dass Christen unterwegs sind und nur entsprechend ihrem derzeitigen Erkenntnisstand handeln können. Sie setzt sich für den anderen ein, dass er zur Erkenntnis der Wahrheit kommen kann und geistlich wachsen und reifen kann. Sie verurteilt den anderen nicht wegen seines Unvermögens oder seiner anderen Ansichten, sondern sie strebt selber danach, Gott zu gefallen. Die Liebe kann es sogar aushalten, wenn Christen zeitweise unterschiedliche Wege gehen, weil sie verschiedene Ansichten, aber auch verschiedene Berufungen haben oder verschiedene Schwerpunkte setzen. Einheit heißt nicht, dass man mit jedermann alles zusammen machen muss. Mit einer demütigen Haltung gelingt Einheit, auch wenn unterschiedliche Meinungen oder Konfliktsituationen bestehen.

Wenn die Gläubigen eins sind, können die Ungläubigen darin Gott und seinen Gesandten Jesus erkennen. Diese Einheit der Christen hat Kraft, dass Gott darin wohnt und für andere Menschen sichtbar wird.

Je mehr jeder Einzelne die Nähe Gottes von ganzem Herzen sucht, desto besser wird die geistliche Einheit mit den Glaubensgeschwistern gelingen.
Der Begriff Einheit wird oft missverstanden. Einheit bedeutet nicht, dass alle dasselbe tun oder etwas gleichzeitig tun. Sie kann sich zwar darin spiegeln, dass alle etwas zusammen tun und keiner nur seinem Individualismus folgt, aber ihre Natur ist von einer anderen Art. Sicherlich trägt es zur Einheit im Geist bei, wenn alle in einem Gottesdienst dasselbe Lied singen und sich im Takt und der Harmonie ins Ganze einfügen. Die Einheit kann aber auch gewahrt bleiben, wenn jemand das Lied in einer anderen Sprache singt, lacht oder weint anstatt zu singen, weil Gott ihn gerade berührt. Eventuell betet jemand mit seinen eigenen Worten zu Gott, weil ihm etwas in diesem Lied wichtig geworden ist, oder eine Mutter stillt ihr Baby, während der Rest der Gemeinde weiter singt. Dies alles sollte der Einheit im Geist keinen Abbruch tun.
Christen leben praktisch in unterschiedlichen Kulturen, in unterschiedlichen Gemeinden und geistlichen "Familien", an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten in der Geschichte. Trotzdem sind sie eins im Herrn Jesus Christus. Über viele Aspekte des Glaubens haben sie oft unterschiedliche Meinungen und Erkenntnisse. Was sie aber wirklich trennt, sind ungute Dinge in ihren Herzen. Diese können sein: Groll, Bitterkeit, Verletzungen, Neid, Verurteilung, Verachtung, Machtgedanken, Stolz u.s.w. Die Gemeinde als gesamter Leib Jesu lebt daher in ständigen Spannungen, weil sich auch immer wieder fleischliche Dinge in ihr manifestieren, und weil eine übertriebene Betonung der eigenen Rechtgläubigkeit zu Absonderung und Überheblichkeit führen kann.

Einheit in der Kirchengeschichte ist kein leichtes Thema. Reformationen und Erneuerungen sind in der Gemeinde immer wieder nötig. Gleichzeitig steht die Gemeinde in der Verantwortung, einen Schutz und ein Vorgehen gegen falsche Lehren und Sonderlehren auszuüben. Dies abzuwägen ist nicht immer einfach. Nur in Demut und Hingabe an Gott und Vertrauen in den Heiligen Geist kann dies gelingen.
Verfolgungen, Verurteilungen oder gar gewaltsames Vorgehen gegen Christen aus den eigenen Reihen sollten nicht geschehen. Auch ist es grundsätzlich nicht gut, den anderen den Glauben abzusprechen. Mit unserer Einschätzung des Glaubenslebens von anderen können wir unter Umständen auch ganz anders liegen als wie Gott es sieht, weil wir oft nicht die ganze Situation und den ganzen Menschen sehen.



Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.

Johannes 17, 22-23

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