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Heilung und Gebet für Kranke


Dass wir für Kranke beten sollen, ist ohne Zweifel ein Wort Gottes und ein Auftrag an alle Christen. Dass bei Jesus alle geheilt wurden, für die er betete, glauben wir ebenfalls nach dem biblischen Zeugnis.
Wir hören von gesalbten Dienern Gottes und Erweckungen an bestimmten Orten, bei welchen verstärkt Heilungen und Wunder geschehen. Doch wie beten wir selber für Heilung – mit welchen Vorsätzen, mit welchen Erwartungen und was glauben oder bezweifeln wir, wenn wir beten?


Heilung von Gott
Die Heilung von Gott kommt zu uns in der geistlichen Ebene, nämlich indem wir Gott suchen und ihm begegnen. Die Hilfestellung zur Heilung kommt im natürlichen Bereich, durch biblische Lehre und Worte der Ermutigung, die wir hören, und durch Gebete. Diese Hilfestellung können wir dankbar in Anspruch nehmen. Die Linderung von Krankheit und Schmerzen geschieht auch durch natürliche Mittel wie Wirkstoffe der Pflanzen und Arznei und auch durch Liebe und Zuwendung von Menschen. Sogar Selbstheilungskräfte sind in unserem Körper angelegt. In unserem ganzen Leben inmitten einer gefallenen Welt sind wir von Hoffnung auf Besserung unseres Zustandes
umgeben. So wie es Bäcker gibt, die Brot backen, Lehrer, die uns etwas beibringen, Nahrung, die uns das Überleben sichert, Medizin, Wohltaten für die Seele, Musik, Liebe von Menschen und vieles mehr, kann auch der Heilungsprozess ganz alltäglich kommen. Diese uns dienenden Dinge dürfen wir dankbar als Wohltaten Gottes empfangen, und sie stehen nicht in Widerspruch zu unserem Glauben, dass wir durch den Namen Jesu geheilt werden können. Gott dient uns in dieser Welt durch vielerlei Dinge und Menschen und auf vielerlei Weise.
Die ganze und ganzheitliche Wiederherstellung des Menschen kommt aber durch den Glauben an den Namen Jesu. Sie umfasst alle Heilung bis zur übernatürlichen Wiederherstellung der ganzen, heilen und heiligen Schöpfung. Das Reich Gottes kommt zu uns durch Jesus, der alle Macht hat, Krankheit und Schmerzen für immer von uns weg zu nehmen.
Ob die vollständige Genesung von einer Krankheit durch eine Medizin, durch eine Spontanheilung im Gebet oder durch die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers kommen, spielt kein Rolle, wenn wir sie dankbar aus der Hand Gottes empfangen. Manche Christen kommen in Konflikt, wenn sie das Gebet im Glauben für Heilung entdeckt haben und dabei sind zu erfahren, dass allein der Name Jesu genügt, um Heilung zu empfangen. Sie denken dann, wenn sie zum Arzt gehen oder Medizin nehmen, würden sie etwas von dem Vertrauen in Gott weg nehmen. Aber Nahrung nehmen sie ja auch weiterhin zu sich, sie führen ihrem Körper hilfreiche Stoffe zu, also warum sollten sie dann keine Medizin nehmen, die hilft. Umso schöner ist es, wenn sie feststellen, dass sie ihre Heilung so von Gott empfangen haben, dass sie gar keine Medizin mehr brauchen. Das Dilemma sollte nicht sein, ob wir Medizin einnehmen, sondern ob wir unser ganzes Vertrauen auf Gott setzen, denn er ist weit mehr für uns als Medizin. Wir sollten uns nicht damit begnügen, dass Ärzte und Mittel ja schon helfen werden, sondern wir dürfen jederzeit Gott um eine vollständige Heilung bitten und damit rechnen, dass er sie schenkt. Gottes Gnade zeigt sich oftmals darin, dass er Heilung schenkt, wo die Ärzte schon aufgegeben haben oder wo die finanziellen Mittel nicht mehr für die nötigen Therapien ausreichen.


Ganzheitliche Wiederherstellung
Gottes Heilung und Wiederherstellung umfasst auch das frei werden von Sünde, sündhaften Gewohnheiten und Denkmustern und ihren Folgen, die sich in Form von Krankheiten und Flüchen manifestieren können.
Wenn wir einander unsere Sünden bekennen, verlieren sie an Macht, weil sie ans Licht kommen und Gläubige gemeinsam dagegen aufstehen.
Jak 5, 14-16 Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Andrerseits sollen wir nicht hinter jeder Krankheit eine Sünde suchen. Gott kann und wird heilen, auch wenn die dahinter liegende Ursache nicht bekannt ist. Wir sollen auch keine Dogmen aufstellen, welche Krankheiten von welchen Sünden herrühren, auch wenn es hier Zusammenhänge geben kann.
Echte Buße bedeutet: Jemand ist aus einer Linie von Fehltritten herausgetreten. Ein sündhaftes Motiv ist weg und die unheile Seite des Herzens ist heil geworden. Dies ist mehr als nur ein Bekenntnis.
Wer umgekehrt ist, muss sich entscheiden, der Versuchung, wenn sie wieder kommt, weiterhin abzusagen und nicht zu liebäugeln, wieder dahin zurück zu gehen. Ein geistlich gesunder Lebensstil, Gebet, Abendmahl und Lobpreis tragen allgemein immer zur körperlichen und seelischen Gesundheit bei.


Hinderungen für Heilung
Die größte Hinderung für Heilung ist: Gebet zu unterlassen, weil die Gefahr bestehen könnte, dass nichts passiert.
Es gibt die Ansicht, dass Heilungen in Form von Wundern nur zu Jesu Zeiten und zu Zeiten der Apostel geschehen sind. Etliche Erfahrungsberichte über die Jahrhunderte bis heute zeigen aber das Gegenteil, und auch das Wort Gottes nennt Wunder immer im Zusammenhang mit der Verkündigung des Evangeliums, welches der Auftrag an alle Nachfolger Jesu bis zur heutigen Zeit ist.
Eine andere Meinung ist, man solle Menschen keine falschen Hoffnungen machen, wenn man für Heilung betet. Sie könnten sehr enttäuscht sein oder womöglich sogar ihren Glauben an Gott verlieren, wenn sie keine Heilung erfahren. Aber ist es nicht so, dass das Gebet für Heilung Glaube und Hoffnung wecken darf, weil es auf Jesus hinweist und ihn verherrlicht? Im Namen Jesu für Heilung zu beten ist ein Akt der Anbetung und Hinwendung zu Gott. Es ist außerdem immer die Verantwortung des Einzelnen, auf Gott anstatt auf die Umstände zu schauen. Wir hoffen letztlich auf mehr als bloß auf die Heilung: Wir hoffen auf die Gemeinschaft mit Jesus und auf seine Gegenwart, die heilt.
Tritt eine Heilung nach dem Gebet nicht sofort ein, sollen wir nicht einen Schuldigen dafür suchen. Weder der Kranke ist schuld, weil er die Heilung nicht empfangen hat, noch ist der Beter schuld, weil er falsch oder unnütz gebetet hat, noch ist Gott schuld, weil er nicht geholfen hat. Wir können es einfach so stehen lassen, weil wir im Gehorsam gebetet haben, und es spricht auch nichts dagegen, an der Sache noch weiterhin betend und Gott suchend dran zu bleiben.
"Heilt die Kranken..." lautet der Auftrag, und ihn sollen wir ausführen, ohne zu zweifeln.

Folgende Hinderungen können auftreten, wenn es um Heilung oder um Befreiung von Flüchen geht:
-    Angst vor Neuem, Unerprobtem; Angst, Existenz und Sicherheit zu verlieren
-    Mangel an Erkenntnis des Wortes Gottes
-    Gottes Vaterliebe nicht erkennen und annehmen
-    der Glaube, dass Gott die Krankheit zu einem bestimmten Zweck, z. B. zur Läuterung geschickt hat
-    ungelöste Anrechte durch Vorfahrenschuld
-    Zweifel und Gedanken wie:
    "ich bin noch nicht heilig genug, dass Gott mich heilen kann"
    "die Salbung ist nicht stark genug für diese Heilung"
    "später oder wo anders kann die Heilung kommen, aber jetzt ist nicht die Zeit dafür"
    "die Krankheit ist nicht so schlimm, ich kann damit leben"
    "ich brauche das jetzt nicht, der Arzt kriegt das hin"
    "ich will Gott nicht damit belästigen"
    "vielleicht will Gott jetzt nicht heilen"
    "ich habe schon gebetet und es ist nichts passiert"
Viele machen sich Vorwürfe, dass sie nicht genug geglaubt hätten, wenn eine Heilung nicht eintritt. So sollten wir nicht denken. Es ist immer eine Gnade Gottes, wenn eine Heilung geschieht, und es ist immer Gottes Wille, Menschen zu heilen. Aber es besteht auch ein Mächtekampf in dieser gefallenen und gottesfernen Welt.


Jetzt ist die Zeit
Jesus sagt eindeutig: Das Reich Gottes ist nahe, es ist jetzt angebrochen, und er demonstriert genau dieses durch Heilungen, Befreiungen und Toten-Auferweckungen. Genau diese Dinge schenkt Gott den Menschen, und zwar möglicherweise mit sofortiger Wirkung im Namen Jesu, und nicht erst im Jenseits.
Heilung ist keine Denkanstrengung und keine Wunschprojektion. Sie kommt mit dem Glauben, der geweckt wird, und Glaube gefällt Gott.
Gott gefällt es, Heilung zu schenken, und er hat einen hohen Preis dafür bezahlt. Wir sollen das Kreuz nicht mit Füßen treten, sondern in Anspruch nehmen. Gott freut sich über alle, die das Reich Gottes "mit Gewalt" an sich reißen.


Warum heilt Gott?
Jesus empfindet die Not von jedem einzelnen und hat Mitleid. Er möchte niemanden leiden sehen, sondern ihn von dort heraus retten.
Er hat keinen Grund, jemandem die Heilung zu verweigern, auch nicht dem schlimmsten Sünder.
Jesus demonstriert in der Begebenheit mit dem Gelähmten, der über das Dach herein gelassen wird, dass er sowohl Sünden vergeben als auch heilen kann.
Jesus, das Lamm Gottes, hat alle Schmerzen, Krankheiten und Flüche am Kreuz auf sich genommen, damit wir davon frei sein können. Seine Leiden waren unermesslich groß, sein Opfer war gewaltig, um uns von der Schuld und ihren Folgen zu befreien.
Wenn wir seine Heilung nicht in Anspruch nehmen wollen, nehmen wir etwas von seinem Kreuz weg und verweigern eigentlich seine Liebe, die er zu uns hat.


Gebet, Proklamation und Wahrheit
"Jesus heilt dich" - "jetzt". Mit diesem Ausspruch haben wir schnell Probleme. Will Gott jetzt überhaupt heilen? Wieso kann das jemand behaupten, dass Jesus jetzt heilt? Ist so etwas nicht eine Anmaßung, über Gott zu verfügen?
Oder zeigt dieser Ausspruch einfach nur eine Wahrheit, die allgemein gültig ist? Hat jemand einfach nur Glaube und Mut, der so etwas ausspricht? Oder hat er tatsächlich von Gott aktuell empfangen, er soll das jetzt so deutlich und prophetisch aussprechen?
Wenn jemand das so sagt, freut sich Gott darüber? Oder ärgert Gott sich, dass er demjenigen folgen muss? Sollen wir nicht lieber Gott voraus gehen lassen? Oder aber folgt Gott uns, wohin wir gehen und was wir proklamieren?
In dieser feinfühligen Sache müssen wir die Motive unseres Herzens und unseren Heilungsansatz prüfen. Derselbe Satz kann eine unterschiedliche Konzeption unseres Glaubens ausdrücken. Wie meinen wir das wirklich? Und wie kommt so ein Satz beim anderen an?
Beim Thema der Heilung geht es um Wahrheit, Proklamation von Wahrheit und Manifestation von Wahrheit. Jesus ist die Wahrheit. Ohne ihn und ohne seine Gegenwart sind die Worte für Heilung leer und können nichts in seinem Sinne ausrichten.
"Gebet" verstehen wir im Sinne von Fürbitte. Wir bitten Gott darum, dass er einem Menschen hilft und ihn gesund macht. Diese Art von Gebet hat große Kraft, weil wir selber als Beter direkt mit Jesus sprechen, als einzelne oder in Einheit in einer Gebetsgemeinschaft. Der Kranke soll erfahren, dass es Gott ist, der ihn heilt.
Gleichzeitig fordert uns das Wort Gottes auf, hinzugehen und die Kranken zu heilen, im Zuge der Verkündigung des Reiches Gottes. Wir sollen auch die Hände auflegen. Hier kommt uns als Betern eine sehr aktive und vollmächtige Rolle zu. Wir können direkt zu der Krankheit sprechen, dass sie weichen muss, so wie Jesus ermutigt, im Glauben zu handeln: Mt 17, 20 Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.
Gebet verstehen wir hier im Sinne von Gebieten. Etwas auszusprechen hat schöpferische Kraft. Wir sprechen zu dem Körperteil, dass es heil wird, dass es neu geschaffen wird, und wir sprechen zu den Krankheiten bzw. Krankheitsgeistern, dass sie weichen müssen. Dies können wir nur tun, wenn wir uns selber als die Stimme Gottes verstehen, die laut und konkret wird und einen Befehl erteilt. Unsere Vollmacht ist davon abhängig, wie eins wir wirklich von Herzen mit dem Herrn sind. Autorität wird uns von Gott gegeben, und Gaben, die wir anwenden, vermehren sich.

"Jesus heilt" ist eine biblische Wahrheit, die immer gilt. Wer so spricht, proklamiert und verkündigt Jesus.
"Jesus heilt dich" kann man ebenso verstehen, aber hier kommt schon eine Beziehung zu einem anderen Menschen ins Spiel, welche eine gewisse Konfrontation darstellt. Es ist hilfreich, sensibel zu sein, welche Menschen man so direkt mit Jesus konfrontieren kann und ob sie offen dafür sind. Im Grunde spricht aber nichts dagegen, den Glauben in einer anderen Person zu wecken.
"Jesus hat dich geheilt" ist auch zweideutig. Entweder hat Gott offenbart, dass sich die Heilung manifestiert hat, oder aber, es ist im Sinne von Jes 53, 5 "durch seine Wunden sind wir geheilt", einer biblischen Wahrheit, die ewigen Charakter hat.
Das Geheimnis des Glaubens besteht darin, die ewigen Wahrheiten Gottes in Anspruch für's Hier uns Jetzt zu nehmen, und nicht zu denken, das wäre jetzt nicht möglich. So dürfen wir wirklich aus einer biblischen Aussage eine Proklamation machen und damit einen Anspruch erheben, dass etwas zu geschehen hat. Werden wir deshalb immer sofort Ergebnisse sehen? Vielleicht nicht direkt, aber die Gebete sind gültig, und die Durchbrüche werden mehr werden, wenn wir Gott lieben und weiterhin handeln.
Prophetisches Reden im Allgemeinen kann zwei Richtungen haben: Jemand bekommt von Gott einen Eindruck, eine Vision, er sieht oder vernimmt etwas. Demzufolge weiß er, dass Gott handeln will, und er kann zuversichtlich eine prophetische Proklamation äußern, dass Gott etwas tun wird. Die andere Richtung wäre, jemand hat etwas auf dem Herzen, und er spricht es kühn aus. Indem er es ausspricht, öffnet er eine Tür für Gottes Handeln. War es seine Idee oder Gottes Idee? Es ist vielleicht nur ein kleiner Unterschied. Die Zeichen folgen denen nach, die in der Verkündigung gehorsam sind.

Ähnliches gilt für den Ausspruch: "Alle werden geheilt" bzw. "Bei Gott werden alle geheilt". Wie kann man das behaupten, wenn doch nicht alle geheilt werden? Tatsache ist: Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Jesus heilte alle, die zu ihm kamen. Praktisch kamen aber gar nicht alle zu Jesus und blieben krank. Natürlich ist es so, dass bei Heilungsgebeten sich nicht alle Dinge wie auf Knopfdruck sofort lösen, aber trotzdem dürfen wir glauben, dass die Heilung wirksam wird und arbeitet, sobald die Wahrheit Gottes ausgesprochen, gebetet und geglaubt wird. Im Reich Gottes gibt es keine Krankheit, keine Schmerzen und kein Leid mehr. Darauf sollen wir hin arbeiten. Die Chance auf eine sofortige Heilung im Gebet besteht aber immer und ist in jedem einzelnen Fall ein Geschenk Gottes. Menschen sagen oft: "Trotz Gebet bin ich nicht geheilt worden". Hier kann man prüfen, welche Gedanken dahinter stehen oder entstehen können: Ärger gegen die Heilungsprediger, Vorwürfe gegen Gott, Enttäuschungen, Schuldzuweisungen, Glaube, dass die Krankheit aus bestimmten Gründen gerechtfertigt sei usw.

Die Theologie, dass Sünde Flüche und Krankheit nach sich zieht, ist an sich richtig. Das „Gesetz“ zeigt die Sünde auf, und Konsequenzen der Sünde und des Ungehorsams werden konkret im Gesetz bei Mose aufgezeigt. Aber Jesus hat das Gesetz erfüllt und die Gerechtigkeit vor Gott erwirkt. Er will uns genau von diesen Flüchen und Krankheiten erlösen und die Schuld nicht zurechnen. Wir sollen in diesem gesetzlichen Denken nicht stehen bleiben, sondern die Bibel als Ganzes verstehen. Die Aussage, dass Gott nicht alle Menschen heilt oder heilen will, widerspricht dem Wort Gottes als Ganzes. Jeder einzelne Mensch hat dieselbe Chance, jederzeit zu Gott zu kommen und Heilung zu empfangen. Schon inmitten der Gerichtsandrohungen für das Volk Israel wegen seiner Untreue hatte Gott schon den Retter und Messias angekündigt.
Dass Gott Menschen durch Krankheiten läutert oder zurecht bringen will, also ihnen die Krankheiten zu diesem Zweck „schickt“, ist nicht unbedingt das Herz Gottes. Gott zeigt uns seine Wege und Ordnungen durch sein Wort, und das Wort, die Anweisung allein genügt, dass wir es im Leben umsetzen können. Ob Krankheit unser Herz gehorsamer machen kann, ist die Frage. Eventuell eher, dass wir gehorsam werden, um der Strafe zu entrinnen, aber ob wir Gott wirklich lieben, ist die Frage. Das Wort Gottes selber unterscheidet Mark und Bein und ist ein Richter der Gedanken. Flüche und Krankheiten sind natürlich in dieser Welt als Folge des Sündenfalls, aber sie selber können uns nicht den Willen Gottes lehren. Sie zeigen uns allenfalls auf, dass wir in Gottesferne gekommen sind und wecken in uns einen Ruf nach der Wiederherstellung Gottes zur Heiligkeit. Sobald wir Gott ernsthaft anrufen, beginnt sich die Situation zu verändern.

Als Gläubige versuchen wir nicht nur, die Menschen zu heilen, sondern wir bringen ihnen das ganze Evangelium: Die Erlösung, die Errettung vor dem ewigen Tod, die Gotteskindschaft, die Nachfolge, das Leben in Gottes Ordnungen, die Gerechtigkeit vor Gott. Wir predigen nicht, dass man nur den Segen haben soll, ohne Gott zu lieben und an ihn zu glauben. Glaube heißt immer auch praktische Nachfolge und die Gesinnung des Herzens verändern zu lassen.


Das Gebet für Kranke – im Glauben oder mit Zweifeln?
Für einen vollmächtigen Heilungsdienst müssen wir glauben, dass wir beauftragt sind, und dass Gott heute noch heilt. Wer im Namen Jesu heilen und handeln will, sollte ihn kennen und sein Herz teilen. Er sollte danach Ausschau halten, welche Menschen offen für Heilung durch Jesus sind.
Wir sollten keine Angst haben, Fehler zu machen. Lieber gehen wir voran und lernen dazu, als dass wir gar nichts tun. Von Menschen, die im Heilungsdienst erfolgreich sind, können wir viel lernen und abschauen. Beim Gebet für Heilung sind wir nicht verantwortlich für das Ergebnis, sondern für das, was wir tun.

Gott ist gut. Er hat Pläne zur Heilung, Wiederherstellung, Errettung und zum ganzheitlichen Wohlergehen, dem "Schalom" für Körper, Seele und Geist. Das Leben und die Fülle ist in IHM.
Unser Auftrag ist es, Menschen zu retten, sie zu heilen, sie zu befreien. Dabei lebt Christus in uns und wir sind in IHM, und der Heilige Geist befähigt uns. Er offenbart mit uns und durch uns Gottes Reich, das übernatürlich ist.

Jedoch sind wir wenig niedriger als Gott, das heißt, wir können uns nicht über Gott stellen:
-    Wir können nicht alles, sondern sind ein Teil des Leibes Jesu. Jetzt leben wir vom "Stück für Stück", von Offenbarungen und der Gegenwart Gottes in Momenten, dann leben wir von Angesicht zu Angesicht.
-    Wenn wir beten, unterstellen wir uns dem Herrn und seinen guten Ordnungen. Als Braut, als "weibliches" Gegenüber ist unser Haupt durch seine Macht über uns bedeckt. In unseren Gebeten können wir voller Glauben und Autorität alles aussprechen, was Gott tun möchte. Aber eines können wir nicht: Wir können nicht erzwingen, was geschehen soll. Wir können nicht selber darüber bestimmten, was Gottes Arm ausführen soll. Wir glauben immer noch an IHN und er hat die Ehre, wir glauben nicht an uns selber. Das ist ein feiner Unterschied. Deshalb sollen wir uns auch prüfen, wie wir uns fühlen, wenn etwas nicht geschieht, was wir gebetet haben: Nehmen wir es persönlich, sind wir sauer auf Gott, geben wir uns oder andern die Schuld dafür, zweifeln wir an unserer Kompetenz oder unserem Status als Kinder Gottes?
-    Jedes Wirken Gottes ist ein Geschenk aus Gnade. Gott schenkt Heilung nicht, weil es so oder so funktioniert, sondern weil er sich selber einen Weg bahnt, wo und wie er es will. Dies steht nicht im Widerspruch dazu, überall und zu jeder Zeit für Kranke zu beten. Wenn es Gott gefällt, was wir tun, wird er auch uns hinterher gehen und handeln. Aber dann sind wir ein Freund Gottes und nicht jemand, der über ihn bestimmt.
-    Heilung durch esoterische oder satanische Aktionen zu erwirken bedeutet, Macht und Kontrolle auszuüben, und zwar meist dort, wo Menschen sich jemandem unterwerfen. Der Name Jesu wird dabei entweder umgangen oder sogar auch missbraucht. Man vertraut mehr den okkulten Medien als dem lebendigen Gott, oder man schreibt die heilende Kraft eher der Schöpfung zu anstatt dem Schöpfer selbst. Heilung als Kind Gottes zu den Menschen zu bringen ist demgegenüber ganz einfach. Wir berufen uns nur auf den Namen Jesu, sein Wort und den Glauben, den er uns geschenkt hat.

Wenn trotz anhaltendem Gebet keine Heilung spürbar oder sichtbar wird, kommen natürlich die Fragen auf wie: "warum" und "woran liegt es", weil wir als Gläubige doch mit so guten Vorsätzen gebetet haben. Hier dürfen wir uns daran erinnern:
-   Auf der Geduld liegt eine große Verheißung.
-   Gottes Wege sind höher, seine Absichten noch tiefer gehend.
-   Wir müssen nicht die Schuld dafür bei jemandem suchen: zu wenig Glaube, Sünde im Leben usw., wir sollen keine Glaubenskonflikte wegen eines Heilungsgebetes produzieren.
-   Sein Wort und das Gebet gelten dennoch.
-   Wir haben getan, was wir konnten, wir haben unseren Part erfüllt.
-   Auch der Tod ist für uns keine hoffnungslose Situation.
-   Die "warum"-Frage soll uns dazu bringen, Gott aufrichtig zu suchen, aber soll nicht dazu führen, dass wir denken, wir müssten alles über Gott wissen und alles verstehen. "Woran liegt es" soll uns keineswegs dazu bringen, nicht mehr weiter zu beten. Bei Gott gibt es nichts, was er nicht verändern oder lösen könnte.
-   Wir sollten unsere Gebete und Worte nicht wieder relativieren. Es gilt, was wir gebetet und gesprochen haben und es kommt nicht leer zurück.
-   Wir leben in einer von finsteren Mächten besetzten Welt, und diese wollen nicht immer so einfach gleich weichen. Wir freuen uns, wenn es zur Heilung kommt, und es ist Gottes Geschenk. Wir sollen eifrig bleiben, danach zu streben.
-   Gott ist kein Automat, bei dem wir auf Knopfdruck nur schnell mal eine Besserung bekommen.
-   Unsere Autorität wird wachsen, wenn wir treu sind und die Gabe ohne Wenn und Aber pflegen.

Manchmal ist der Kranke der vielen Gebete der ("über"-) eifrigen Christen überdrüssig. An diesem Punkt braucht er sicherlich eher eine andere Art von Ermutigung als viele Heilungsgebete oder schlaue Worte. Hier ist es für den Beter viel wichtiger, das Gebet im Stillen zu pflegen und den Herrn nach einer klaren Vorgehensweise zu fragen.

Gebet und Glaube für Heilung ist eine Gabe Gottes, die wir entwickeln sollen. Prophetische Eindrücke für die Kranken sind dabei sehr hilfreich. Wir versuchen nicht, in erster Linie heraus zu finden, welche Sünden oder Flüche der Heilung im Wege stehen. Gott kann auch heilen, ohne dass wir das wissen oder klären müssen. Aber vielleicht ist es auch dran, dass der Kranke durch Aufdecken dieser Dinge frei werden kann. Gott zwingt niemanden zu etwas.

Die Freude im Herrn ist unsere Stärke beim Krankengebet. Wir dürfen sein wie die Kinder: Neugierig, voller Glauben, unbeholfen, unkompliziert. Die Liebe zu den Kranken und Leidenden ist schon der erste Schritt zur Heilung. Entschlossener Glaube und entsprechendes Handeln gefällt Gott. Wer nicht nachgibt, wer sich aufs Wort Gottes beruft, und wer das Himmelreich "mit Gewalt" an sich reißt, wird die Verheißungen empfangen.

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Heil und Heilung in der Bibel; Glauben, Fragen, Zweifel, Antworten, Auftrag, Gebetspraxis - pdf



Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Jesaja 53, 4-5

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