Durch die Wiedergeburt kommen wir ins Reich Gottes hinein. Durch den Glauben an Jesus und unsere andauernde Nachfolge wachsen wir geistlich, werden reif, werden ihm ähnlicher und gewinnen an Autorität. Jüngerschaft heißt, mit Jesus zusammen zu leben und von ihm zu lernen.
Wie beim natürlichen Wachstum einer Pflanze ist es nicht unerheblich, unter welchen Bedingungen sie steht. Ein gutes Wachstum setzt eine gute Nahrung voraus. Das geistliche Umfeld einer Person ist wichtig, damit sie auferbaut wird und weiter kommen kann. Die Person selber muss offen und in gewisser Weise demütig sein.
Wenn sie selber in einem regen Gebetsleben mit Gott steht, wird sie auch die Impulse, die Gott ihr durch ihr Umfeld schickt, empfangen können.
Da die menschliche Natur in ihrer sündhaften Neigung von Gottesferne geprägt ist, fällt es uns grundsätzlich schwer, Gott zu kennen, ihn zu lieben, ihn zu verstehen, ihm zu dienen. Der Mensch ist darauf angewiesen, dass Gott sich ihm offenbart, also zu erkennen gibt. Der Mensch kann auch nur lieben, wenn er erfährt, dass er selber von Gott geliebt wird. Entwickelt sich ein Glaube, nützt dieser nichts, wenn er ohne Taten und Gehorsam gegenüber Gottes Willen bleibt.
Zum Glauben kommen heißt also immer auch, sich von den bösen Werken zu bekehren. Die Werke selber genügen aber nicht, um vor Gott gerecht zu werden, sondern wer vor Gottes Heiligkeit bestehen will, muss grundsätzlich an Jesus Christus glauben, der die Schuld vergeben hat und dafür gekreuzigt wurde. Weil er auferstanden ist und lebt, können auch wir ein neues und ewiges Leben mit Gott bekommen.
Wird ein Mensch gläubig, hat er schon vieles von Gott erkannt und angenommen, hat aber oft noch keine weiter gefasste Sichtweise erlangt und wurde auch noch nicht im Gehorsam auf vielen Ebenen heraus gefordert. Die Bibel vergleicht das Wachsen im Glauben mit dem natürlichen Wachstum vom Kindsein bis zur Mannesreife.
Eph 4, 13-17 ...bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, daß der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe. So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, daß ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes.
Zu einem reifen Glauben gehört, im Wort Gottes und in der Unterscheidung der Geister gefestigt zu sein, in der Gnade und Liebe gegenüber Menschen ein weites Herz zu haben, und selber nicht einfältig und töricht zu handeln.
Wer geistlich wachsen will, muss lernen, zu empfangen. Er muss anderen vertrauen und sich der Leitung von anderen unterstellen können, wenn er dazu lernen will. Es ist gut, sich gute und "gesunde" geistliche Vorbilder zu suchen. Paulus sagt von sich selber: Eifert mir nach. (1. Kor 4, 16; Phil 3, 17) Gesundes Wachstum geschieht am besten in einem geschützten Rahmen. In einer Gemeinde, die von Gottes Liebe geprägt ist, können sich die Menschen am besten weiter entwickeln.
Laßt uns aber
wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin,
der das Haupt ist, Christus...
Epheser 4, 15