Alles Reden und Wirken von Jesus handelt vom Reich Gottes (Mt 4, 23). Auch seinen Jüngern trägt Jesus auf, das Evangelium "vom Reich" zu predigen (Lk 9, 2; Apg 8, 12; vorwiegend bei Mt und Lk heißt das Evangelium "Evangelium vom Reich". Mt spricht auch vom "Himmelreich"). Jesus selbst offenbart den Vater im Himmel und spricht vom "Reich des Vaters". Auch als Auferstandener redet Jesus mit seinen Jüngern vom Reich Gottes (Apg 1, 3).
Im Vaterunser beten wir "Dein Reich komme. - Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden." (Mt 6, 10) Im biblischen Glauben hat die Erwartung des Reiches Gottes eine große Bedeutung, und es besteht Gewissheit, dass es kommen wird. Gottes Herrschaft, wie sie im Himmel beschlossen ist, wird in die vergängliche Welt hinein offenbart und "kommt" auf die Erde, bzw. könnte man sagen, dass die neue Erde Gottes Reich darstellt und die alte Erde vergeht. Wann und wie wir dies mit dem Übergang in verschiedene Dimensionen erleben, bleibt noch ein Geheimnis. Andrerseits wird die geistliche Welt als Ebene des Himmels von dem geprägt, was auf Erden stattfindet.
Mt 16, 19 Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
Jesus hat in der natürlichen Welt seine Wunden bei der Kreuzigung erhalten. Diese Wunden sind auch beim Auferstandenen noch sichtbar - ein Zeichen, dass sie echt und gültig sind.
1. Kor 15. 50 ... dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
Joh 18, 36 ...Mein Reich ist nicht von dieser Welt...
Heb 12, 27-28 Dieses »Noch einmal« aber zeigt an, dass das, was erschüttert werden kann, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, damit allein das bleibe, was nicht erschüttert werden kann. Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt...
Zum einen warten die Gläubigen auf das Reich Gottes, zum andern ist es mitten unter ihnen, weil Jesus mitten unter ihnen ist. Es ist das Reich seiner Herrschaft und seines Königtums. Das Reich Gottes "kommt", so wie auch Jesus "(wieder) kommt".
Das Reich Gottes ist in den Gläubigen verwurzelt - in denen, die jetzt leben und in denen, die schon verstorben sind. Das Reich Gottes ist da, wo Menschen in Gott leben, handeln, denken. Heilige haben Teil an dem Reich und der Herrschaft Jesu.
Lk 17, 20-21 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
Off 5, 10 ...und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
Das Reich Gottes wird nicht von jedem erkannt und gesehen. Die Nähe zu Jesus öffnet die Augen dafür.
Joh 3, 3 Jesus antwortete und sprach zu ihm (Nikodemus): Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Die Aufforderung "tut Buße", also "kehrt um", wie Johannes der Täufer sie predigte, heißt nicht, "...weil das Gericht kommt", sondern "...denn das Himmelreich ist nahe" (Mt 3, 2; Mk 1, 15). Mit Jesus kommt das Reich Gottes zu den Menschen (Mt 12, 28). Jesus bietet den Menschen etwas Besseres an als das alte, von Sünden behaftete Leben. Als Mensch auf der Erde hat Jesus immer im Reich Gottes gelebt.
In das Reich selbst muss man "hineinkommen" (Mt 5, 20; Mt 7, 21; Mk 9, 47; Mk 10, 14-15; Mk 10, 24; Lk 13, 28; Joh 3, 3-5).
2. Tim 4, 18 Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich...
Kol 1, 13-14 Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Lk 21, 31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.
Als Königreich hat das Reich Gottes schon mit dem Thron Davids begonnen - David war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Jesus ist der ewige König Israels.
Mk 11, 10 (Palmsonntag:) Gelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt! Hosianna in der Höhe!
Lk 1, 32-33 ...und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
Das Königreich Jesu ist anders als die weltlichen Reiche, die Machtbereiche nach weltlichen Prinzipien darstellen. Gottes Reich ist ein ewiges, unvergängliches Reich. Als solches wird es bereits im Alten Testament verkündigt (1. Chr. 28, 11; Ps 22, 29; Ps 45, 7; Ps 145, 10).
Ps 103, 19 Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.
Im Buch Daniel wird der Stein genannt, der alle Weltreiche zermalmen wird. In einem Traum des babylonischen Königs Nebukadnezars werden diese Weltreiche als große Statue dargestellt, dessen Kopf Babylon ist. (Dan 2, 44; Dan 6, 27; Dan 7, 18)
Dan 7, 27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.
Off 11, 15 Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Off 12, 10 ... Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott.
Off 19, 6 Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen!
Was ist die Wiederkunft, das Kommen des Herrn?
Im Griechischen bedeutet "parousia": Kommen, Ankunft, Gegenwart; im neutestamentlichen Sprachgebrauch die Ankunft des Herrschers zu einem offiziellen Besuch, auch indem man ihm entgegen geht; "epiphaneia" heißt: Erscheinung (Tit 2, 9); "apokalupsis": Enthüllung des bisher Verborgenen (1. Kor 1, 7)
Während das "erste Kommen" des Herrn als Menschensohn, Gottessohn und Opferlamm von vielen nicht wahr- oder auch nicht angenommen wurde, wird er bei seinem "zweiten Kommen" für alle offenbar sein. Die ihn nicht kannten, werden sehen, wer er ist. Da er als in "universalem" Sinne erscheinen wird und er seinen Anspruch auf die Schöpfung erheben wird, wird eine bestimmte Zeit, die "Gnadenzeit" zu Ende sein. Er wird all das erfüllen, worauf die Gläubigen warten und der Herrschaft des Bösen keinen Raum mehr lassen. Seine heilige Gegenwart wird für viele unerträglich sein. Wenn sich sein Erscheinen ankündigt, verbergen sich die Könige und Großen in den Felsspalten und Klüften (Jes 2, 10-12 und 21; Off. 6, 15-16). Im AT wird ein entsprechendes Auftreten Gottes als "Tag des Herrn" angekündigt. Dieser Tag wird von Zeichen und großen Ereignissen begleitet bzw. vorbereitet. Die Offenbarwerdung des Herrn wird schließlich auch die Menschen offenbar machen. Dieser Tag wird so auch zum "Tag des Gerichts" und zum Tag der Unterscheidung werden.
Dieser Jesus, der von
euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr
ihn habt gen Himmel fahren sehen.
Apostelgeschichte 1, 11